Die Geschichte der Stadt Tilsit

Vom unerschlossenen Gebiet über Bildung kleiner Gemeinden zur Stadt Tilse
Im Zuge der Bekehrung der baltischen Bevölkerung Ostpreußens, der „Alten Preußen“, zum christlichen Glauben und der Besiedlung menschenleerer, unerschlossener Gebiete zwischen Weichsel und Memel wurde vom Deutschen Ritterorden der Ordensstaat gegründet. Geschichtliche Quellen geben Hinweise darauf, daß diese baltische Bevölkerung weder vernichtet, noch auf Reservate zurückgedrängt, sondern in einem langsamen Assimilationsprozess absorbiert wurde.
Zum Aufgabenkreis des Ordens gehörte nicht nur die Verbreitung des christlichen Glaubens, sondern auch die Förderung der kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung in den sich bildenden kleinen Gemeinden sowie den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen. So wurden die Burgen des Ordens als religiöse wie auch weltliche Verwaltungszentren für die alteingesessene und von außen zuströmende Bevölkerung die ersten öffentlichen Gebäude, die Verwaltungsmittelpunkte jener Zeit.
Die Burg Tilse war die erste Verwaltungsstelle, die in den Jahren 1407 bis 1409 an der Mündung der Tilßele in den Memelstrom errichtet wurde. Hier hatte ein Verwalter des Ordens seinen Sitz, der der Burg Ragnit als größter dieses Gebietes unterstand. Durch Umwandlung des Ordensstaates in ein weltliches Herzogtum im Jahre 1525 wurden aus den Burgkomtureien Ämter mit einem Amtshauptmann, der mit der Wahrnehmung der staatlichen Verwaltungsaufgaben betraut war.
Der Gründer und großzügige Förderer Tilsits und Kulturschöpfer des ostpreußischen Landes
Albrecht von Brandenburg Herzog von Preußen verlieh am 2. 12. 1552 dem Marktflecken Tilse das Stadtrecht.

gruendungsurkunde
Gründungsurkunde der Stadt Tilse