Ehemalige Tilsit-Ausstellung in Kiel und Molfsee
Von 1975 bis ca. 2000 befand sich in Molfsee bei Kiel in einem Fachwerkhaus des Freilichtmuseums, dem sogenannten Haus Bergenhusen, die ehemalige Tilsit-Ausstellung der Stadtgemeinschaft Tilsit. Ehemalige Tilsiter Bürger haben Anfang der 1970er mit viel Engagement und Fleiß Modellbauten von Tilsiter Gebäuden, Kirchen, Plätzen und Sehenswürdigkeiten angefertigt, die eine der Attraktionen in dieser Ausstellung waren, den sogenannten ‚Tilsiter Stuben‘.
Im Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel wurden Ende März 2024 die noch erhaltenen Exponate der ehemaligen Tilsit-Ausstellung fotografisch dokumentiert. Diese Ausstellung wurde Anfang der 2000er Jahre abgebaut. Die hier abgebildeten Informationstafeln stammen noch aus einer früheren Ausstellung im Kieler Schloss und sind über 50 Jahre alt. Alle Tafeln und Bildplatten (insgesamt ca. 80) liegen nun digital vor. Dem Freilichtmuseum Molfsee sind wir sehr dankbar, dass diese alten Exponate damals nicht entsorgt, sondern eingelagert wurden. So können wir heute, Jahrzehnte später, auf diesen Schatz der Tilsiter Erinnerungskultur zugreifen.
„Hauptmann-von-Köpenick“-Ausstellung in Ellingen
Respekt! – Das kann man getrost sagen zur Präsentation der Ausstellung „Wilhelm Voigt aus Tilsit – Der Hauptmann von Köpenick“ in den herrlichen Ausstellungsräumen des Kulturzentrums OSTPREUSSEN im Westflügel des imposanten Schlosses im bayerischen Ellingen. Respekt vor der hervorragenden Arbeit um Direktor Wolfgang Freyberg und seinem Team mit der Kuratorin Mareike Schönle an der Spitze. Am 7. März wurde sie eröffnet in Anwesenheit zahlreicher Honoratioren der Stadt, der Gesellschaft, von Vereinen und interessierten Bürgern. Und natürlich Vertreter der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. wie ihr 1. Vorsitzender Erwin Feige aus Chemnitz und der Cartoonist Achim Purwin aus Berlin-Köpenick, Autor des Comics „Der Kassenraub zu Köpenick“. Hatten Letztere doch ein besonderes Interesse an diesem Wilhelm Voigt; ist er doch ‚ihr Mann‘, denn er wurde 1849 in der ostpreußischen Stadt Tilsit geboren. Und noch einer ließ sich zur Heiterkeit aller Anwesenden als Überraschungsgast blicken: Der ‚Hauptmann von Köpenick‘! Höchstpersönlich zu dem Ereignis aus Berlin-Köpenick kommend – der Volksschauspieler Jürgen Hilbrecht. Von Theaterbühnen und Klubs mit seiner Hauptmann-Show bestens bekannt.
Was den Ausstellungsmachern hervorragend gelungen ist: Die Eingliederung dieses Coups von Wilhelm Voigt – auf dem Flohmarkt der Weltgeschichte als KÖPENICKIADE erschienen und sogar als Begriff in die deutsche Sprache und damit in den Duden eingegangen – in die Zeit um 1900 in Ostpreußen und darüber hinaus. Man erfährt was über Voigts Vater, einem Schuhmacher, und darüber hinaus mehr zum Schuhmacherhandwerk. Und was über die arbeitende Mutter, – und über Frauenarbeit. Über den Schüler Wilhelm – und das Schul- samt Kinderarbeitsleben. Über den Ganoven Wilhelm Voigt – und vieles über die Justiz, über Strafen, über Urteile… und viele andere interessante Fakten aus dieser Zeit.
Nicht weniger originell: Eine Kino-Kabine, in der man sich in aller Ruhe (mit Puffmais – wie es ja heute so im Kino üblich ist) Filmsequenzen aus Verfilmungen des ‚Hauptmann von Köpenick‘ wie z.B. der Verfilmung 1931 mit Max Adalbert anschauen kann.
Eine gelungene Ausstellung über die KÖPENICKIADE, faktenreich eingebettet in die einstige wilhelminische Zeit.
Darum Respekt! – Respekt vor der hochqualifizierten Arbeit des Ausstellungsteams.
Hans-Joachim Purwin
Fotos: Radka Dimitrova Purwin
14. Februar 2020
Verjüngter Vorstand tagt in Erfurt
Die Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. kann sich nicht nur glücklich schätzen, dass sie in ihren Reihen erfahrene, sogar noch in der deutschen Stadt Tilsit geborene, aktive Mitglieder und Funktionsträger hat.
Sie hat dank der Initiative ihres 1. Vorsitzenden, Erwin Feige, auch eine Verjüngung und Erneuerung eingeleitet.
In der neuen Konstellation tagen neben zwei altgedienten Vorstandsmitglieder (Manfred Gesien, Schatzmeister und 1. Stellvertreter, und Manfred Urbschat, Geschäftsführer und Web-Betreuer) Valentina Manthey (Verbindung zu Stadt und Museum Sovjetsk/Tilsit) sowie das kommissarische Mitglied der Stadtvertretung, Christine Schoenwiese und Prof. Günter H. Hertel (kommissarischer Sprecher der Versammlung der Stadtvertretung), die bereits in der letzten Vorstandssitzung in Ellingen (siehe PAZ34(2019)42) kooptiert worden waren.
Manfred Gesien übernimmt die Leitung der Vorstandssitzung infolge der krankheitsbedingten Absenz des 1. Vorsitzenden, dem alle Versammelten gute Genesung wünschen und in dessen Sinne die Vorstandssitzung verläuft.
Ebenso wird mit Würdigung seiner Verdienste zur Kenntnis genommen, dass der langjährige 1. Vorsitzende, Hans Dzieran, im Alter von 91 Jahren in seinen verdienten „Ruhestand“ gehen will.
Dem ebenfalls erkrankten Vorstandsmitglied Franz Stenzel wird schriftlich und mündlich gute Besserung seines Gesundheitszustands gewünscht.
Wie bisher, wird als Protokollführer Prof. Günter H. Hertel bestimmt. Alle Tagesordnungspunkte werden zufriedenstellend behandelt, das Protokoll der Ellinger Vorstandssitzung (siehe PAZ34(2019)42-S.15) einstimmig beschlossen incl. der dort behandelten neuen Geschäftsordnung für den Vorstand.
Den ganzen Bericht mit Tagesordnung, Verlauf und Beschluß finden Sie hier
Ostpreußen trafen sich am 28. September 2019
zum 24. Ostpreußentreffen in Neubrandenburg
Etwa 1100 Ostpreußen kommen zum Landestreffen der Ostpreußen Mecklenburg-Vorpommerns im Jahn-Sportforum in Neubrandenburg. Dem Landesvorsitzenden Manfred Schukat gelingt es auch dieses Jahr mit bewundernswerter Anziehungskraft, Alt und Jung, Ehemalige, Dortgebliebene und Jetzige zu vereinen. Die Vertriebenen, größtenteils jetzt wohnhaft in den Neuen Bundesländern, können mit Stolz auf ihre Lebensleistung schauen, gleichwohl die Vertreibung schmerzt und ein Tabu-Thema in der DDR war. Die jüngere nachwachsende Generation dieser Vertriebenen, die nun schon dreißig Jahre in Frieden und Freiheit leben darf, studiert zunehmend die Lebensschicksale ihrer Eltern und Großeltern. Und die „Dortgebliebenen“, meist im ehemaligen Memelland, dem heutigen Litauen, konnten viele Jahre ihre Vater- und Muttersprache nicht verwenden.
Plachandern an den Tischen im Jahn-Sportforum Neubrandenburg am 28.09.2019. Die Nachbar-Kreisgemeinschaften der Stadtgemeinschaft Tilsit e.V. gut im Bild: Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit e.V. und Kreisgemeinschaft Elchniederung e.V; Fotoautor: Thomas Beigang, freigegeben vom Manfred Schukat.
Lesen Sie dazu den Beitrag von Prof. Günter H. Hertel
Tagung der Stadtvertreter 2019 in Magdeburg
Die Stadtvertreter der Stadtgemeinschaft Tilsit trafen sich am 10. Mai 2019 zu ihrer jährlichen Tagung in Magdeburg.
Seit Jahrzehnten werden am Vortag vorwiegend am Vorabend großer Treffen Zusammenkünfte der Tilsiter organisiert. Der Tilsiter Treff, Schultreffen und Sitzungen von Vorstand und Stadtvertretung gehörten dazu. Mit dem Rückgang der Mitgliederzahlen, gingen auch diese Treffen zurück, die Stadtvertretersitzung des Jahres 2019 wurde aber durchgeführt.
In Harmonie und intensiver Arbeitsatmosphäre haben 13 Stadtvertreter (4 fehlten entschuldigt) die gegenwärtigen Aufgaben und erforderliche Schritte zur Verjüngung der Leitungsorgane der Gemeinschaft beraten. Drei „jüngere“ Mitglieder erklärten sich bereit für eine Mitarbeit im Vorstand. Zur Vorbereitung werden sie konkrete Aufgaben übernehmen. Bei der Wahl in den Vorstand sind sie dann mit den Zielen und Tätigkeiten vertraut und können entsprechend der Satzung aktiv werden.
Pünktlich und in guter Stimmung haben sie dann am Jahrestreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Wolfsburg teilgenommen.
Vorstand und Stadtvertretung gehen mit Optimismus und initiative an die Erfüllung ihrer Aufgaben, nicht zuletzt auch beflügelt durch das gelungene und freudeausstrahlende Treffen der Ostpreußen in Wolfsburg und die Tagung der Stadtvertreter in Magdeburg.
Manfred Urbschat
Tilsiter trafen sich 2018 in Eitorf
In Jahr 2017 gab es kein spezielles Tilsitertreffen und auch kein zentrales Deutschlandtreffen der Ostpreußen. Die Landsmannschaft Ostpreußen hatte auf eintägige dezentrale Regionaltreffen orientiert, weil viele unserer Landsleute nicht mehr in der Lage sind, die Strapazen einer langen Reise und eines zweitägigen Treffens auf sich zu nehmen. Stattdessen richtete die Landsmannschaft den Blick auf dezentrale Regionaltreffen.
Diese hätten den Vorteil, angesichts nachlassender Mobilität die Anreisewege zu verkürzen und die Teilnahme zu erleichtern. Das ist richtig, aber es führte auch dazu, dass die Tilsiter sich in diesem Jahr solche Treffen aussuchten, die für sie am günstigsten erreichbar waren. Es gab mehrere dieser Art. So fuhren einige nach …….
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