Schönheitskur für Freilichttheater

In ihrer Ausgabe 33 hat die PAZ einen Beitrag über Neues aus Tilsit veröffentlicht. Wir übernehmen den Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors, von uns ergänzt durch zwei Fotos.

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Schönheitskur für Freilichttheater

Die Freilichtbühne im Park Jakobsruh war arg in die Jahre gekommen. Im Jahr 1935 als Thingplatz erbaut, diente sie einst Kundgebungen und Jubelfeiern.

Park Jakobsruh, Thinkplatz 1934 – 1943
Bildarchiv der Stadtgemeinschaft Tilsit

Nach 1945 wurde sie zum „Grünen Theater“ umfunktioniert. Veranstaltungen und Open-Air-Konzerte hatten Seltenheitswert und die Zuschauerränge wurden mit der Zeit zu einem grasüberwucherten Biotop.

Nun wird dem einstigen Schmuckstück endlich eine Rundum-Erneuerung zuteil. Die Bühne erhält eine moderne und wetterfeste Kuppel, die eine gefällige Szenerie gewährleistet und den Künstlern Schutz bietet. Die ganze Anlage ist umfriedet und eine behagliche Eingangszone empfängt die Besucher. Auf den im Halbrund angeordneten bequemen Sitzflächen finden 2500 Zuschauer Platz. Bei den Zugängen wurde auch an Erleichterungen für behinderte Besucher gedacht. Eine neue Beleuchtung sorgt für optimale Sichtmöglichkeiten.

Tilsit, Jakobsruh, Seljony Teatr
Foto: Jakow Rosenblum, Tilsit/Cobetck

Ermöglicht wurde die großzügige Verschönerung durch die Teilnahme an einem Wettbewerb der Europäischen Union zur grenzübergreifenden litauisch-russischen Zusammenarbeit. In einem Programm zwischen dem litauischen Touristikzentrum Pogegen und der Tilsiter russischen Stadtverwaltung sind neben der Sanierung des „Grünen Theaters“ Festivals und Veranstaltungen litauischer und russischer Volkskunstensembles vertraglich vereinbart.  Der Vertrag sieht auch eine virtuelle Führung auf der geschichtsträchtigen Königin-Luise-Route vor, die zahlreiche touristische Sehenswürdigkeiten bietet. Der finanzielle Aufwand für das gesamte Projekt beläuft sich auf rund 700 000 Euro. Davon trägt die Hälfte die Europäische Union, den Rest tragen die Beteiligten.

Alle Hoffnungen sind auf ein baldiges Ende der Coronakrise gerichtet, damit im kommenden Jahr (2021) die Eröffnung stattfinden kann und die Touristikszene einen neuen Impuls bekommt.

Hans Dzieran