Ein Beitrag von Helmut Subroweit
– Rege Teilnahme der Tilsiter und Tilsit-Ragniter –
Nach zweijähriger Corona-bedingter Pause war die diesjährige Jubiläums-Veranstaltung ein großartiger Erfolg, wieder hervorragend vorbereitet von den Organisatoren Manfred Schukat und Friedhelm Schülke der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern mit ihren 40 ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen.
Mehr als 1.000 Teilnehmende füllten die festlich geschmückte Sport- und Kongresshalle in Schwerin, die sich an den vorbereiteten Tischen der Gemeinschaften und Landesgruppen einfanden.
Die Tilsiter und die Tilsit-Ragniter waren mit jeweils über 25 Personen vertreten. Erfreulich war bei den Tilsit- Ragnitern, dass nicht nur Mitglieder, sondern auch ganze Familien teilnahmen, geographisch bedingt natürlich überwiegend aus dem norddeutschen Raum.
Am weitesten angereist waren Frau Brigitte Pöhner und Herr Reinhard August aus Nürnberg bzw. Rosenheim. Älteste Teilnehmerin war mit 91 Jahren Frau Brunhilde Steppat, geb. Allers, die mit ihrer Tochter aus Gröningen gekommen war. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Schatzmeister der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit als Vertreter des Vorstandes von Soest in Westfalen nach Schwerin mit dem Fahrrad angereist war und die Strecke von 450 km in 4 Tagen bewältigt hatte.
Programmablauf:
Nach dem feierlichen Fahneneinzug der Heimatkreise, dem Totengedenken und dem Singen des Ostpreußenliedes wurde das Geistliche Wort, in Vertretung seines Vaters, des Pfarrers Philip Kiril von Preußen, von seinem jüngsten Sohn Timotheus verlesen.
Die Ehrengäste Stefanie Drese, Ministerin für Soziales MV, sowie Stephan Grigat, Bundessprecher der Landsmannschaft, hielten ihre Gastreden. Frau Drese schilderte in ihrer Begrüßungsansprache authentisch die eigene Familiengeschichte der Flucht ihrer Urgroßmutter mit 7 Kindern aus Ostpreußen, eindrucksvoll und auch für sie selbst emotional bewegend.
Der litauische Botschafter, Raimunas Misiulis, hielt ebenfalls eine Begrüßungsrede mit besonderem Hinweis auf das Erfordernis der Wehrhaftigkeit gegenüber der aktuellen russischen Okkupation. Er wies auf die geschichtlich gewachsene freundschaftliche Verbindung zwischen Ostpreußen und Litauen hin.
Uns allen im Gedächtnis sind die Hilfen, die die litauische Bevölkerung nach 1945 den „Wolfskindern“ geleistet hat.
Für den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ hielt die stellvertretende Landesvorsitzende, Frau Dr. Margret Seemann, die Begrüßungsansprache. Erfreuliches Ergebnis der Spendenaktion für die Kriegsgräberfürsorge: Es sind auf dem Treffen gut 1.000 Euro an Spenden eingesammelt worden.
Ein Höhepunkt des Vormittagsprogramms war der Vortrag von Friedhelm Schülke in der Rolle des „Adolf Wittke“, Bernsteinfischer und Kirchenältester von Palmnicken, über die Geschichte des Bernsteins in Ostpreußen und das Schicksal des Bernsteinzimmers.
Die Grußworte von Landsleuten aus dem Memelland, dem Ermland und Masuren sowie musikalische Beiträge der Schweriner Blasmusikanten rundeten das Vormittagsprogramm ab.
Auch für das leibliche Wohl war hervorragend gesorgt, in der Mittagspause gab es selbstverständlich Königsberger Klopse, zur guten Verdauung trugen Fläschchen von Bärenfang bei, die gerne auch an den Tischen zu Kaffee und Kuchen verkostet wurden. Bei den aufgebauten Ständen im Foyer fanden besonders die Bücherstände großes Interesse.
„HEIDE“ aus Heydekrug, Schüler und Schülerinnen des deutschsprachigen Sudermann-Gymnasiums aus Memel, „Stimme der Heimat“ aus Lötzen, „WARMIA“ aus Heilsberg und der Jugendgruppe „SAGA“ aus Breitenstein.
Leider konnte der eingeladene Chor aus Gumbinnen nicht kommen, da die polnischen Behörden die Durchreise nicht gestatteten.
Das abwechslungsreiche Nachmittagsprogramm wurde gestaltet mit einer bunten Mischung aus verschiedenen Chören und Folkloregruppen:
Dass Ostpreußen fröhlich feiern können, bewies der unbeschwerte Abschluss des Treffens mit einer langen Polonaise durch den Saal und sich spontan bildenden Tanzpaaren, die sich beschwingt zu den rhythmischen Klängen des Shanty-Chores aus Rostock-Warnemünde zwischen den Tischreihen bewegten.
Dieses gibt Hoffnung auf ein frohes Wiedersehen im nächsten Jahr beim
26. Landestreffen. Dieses soll am 02.09.2023, dann in Neubrandenburg oder Anklam, stattfinden.
Text und Fotos:
Helmut Subroweit
Schatzmeister
Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit
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